Mit der Insel Air geht es in ein paar Stunden bereits weiter zur Nachbarinsel Bonaire. Einen dieser Fokker-Hopper habe ich gleich nach der Landung neben uns am Gate beobachtet – scheint ja recht groß, mächtig solide gebaut und auch bei konstanten 8 Windstärken gerade eben so noch tragfähig.
Irgendwie freue ich mich auf ein paar Tage normales, entspanntes Taucherdasein. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das hiesige Hotel und ich wohl keine besten Freunde mehr werden können. Das gesamte Resort inklusive dazugehörigem Golfplatz scheint auf den ersten Blick nahezu perfekt. Karibikblaues Wasser, weiße Strandlagune, keinerlei Plastikmöbel, alles schön konzipiert – fast wie Makadi. Fast !
Die Matratze viel zu weich – habe Rücken, Nacken, Alles – da sich mein Schlaf noch jetgelagt auf ein Minimum reduziert, geschenkt. Aber warum gibt es in einem Doppelzimmer nur zwei winzige Gläser, die auch noch zum Zähneputzen herhalten sollen ? Ich hasse Cuba aus Pappbechern. Warum schmeckt der Kaffee eigentlich genau so besch…, wie der in Ägypten ?
Wenn die Zimmerreinigung (gibt kein Stör-Mich-Nicht-Schild) wenigstens täglich ungefähr zur selben Zeit aufkreuzen würde. Kam sie am Donnerstag noch spät um 17h habe ich gestern früh natürlich alles – inklusive mühsam gesammelter Gläser, Zucker etc. – offen stehen lassen. Kurz nach halb 10, alles weg – auch mein 2. Frühstück.
Apropos, sie lässt partout keinen neuen Zettel für die nächste Bestellung da. Da weigert sie sich inständig und boshaft. Wegen so nem Wisch anzurufen ist mir zu blöd, also dackel ich wieder mal zur Rezi … An die wahnwitzig schnelle Internetverbindung und die günstigen Getränkepreise habe ich mich ja bereits schnell und gerne gewöhnt.
Ich jammer doch gar nicht – schließlich kam mittlerweile sogar Geld aus einem der unzähligen Automaten. Und wer hat’s gerissen ? Die Postbank Borussia Karte ! However, es ist heiß auf Curacao – trotz Wind – verdammt heiß und schwül. Sollte ich jemals daran gedacht haben, hier oder in der Nähe eine zweite Karriere als Tauchguide oder so zu starten, nö – never ever. Das Trainingslager in Tirol wird Jogis Jungs wie ein Kindergeburtstag vorkommen müssen. Übrigens Glückwunsch Kramer, alte Pferdelunge !
Quasi genau das richtige Wetter, um Mittag‘s ! auf den angrenzenden Old Quarry Golfplatz zu wandern. Der von Pete Dye designte Kurs ist nun wirklich oberklasse – nicht umsonst wohl mehrere Male als einer der besten der Karibik gewählt. Kann ich zwar nicht wirklich bestätigen – ist ja mein erster in diesen Gefilden – war aber alles supi.
Da beim Abschlag noch mächtig Wind am Start war, bin ich vorm Einchecken mit dem Auto noch schnell in die Berge – quasi menschenleer und zudem noch windstill. Verhängnisvoll, wie sich später rausstellte. Spätestens an Loch 7 (ohne Mütze) zeichneten sich erste Hinweise eines Sonnenstiches ab. Mein Spiel wurde daraufhin zwar schneller, aber meine Schläge pro Loch leider immer mehr … 25 Netto, ist ja Urlaub.
Tauchen war der Knaller. Hat mir die Basis-Moni doch statt der angeforderten 8kg nur 8lbs (= 4kg – nicht mal ganz) ins Jacket gepackt. Damit hätte ich selbst zu meinen Magersuchtzeiten kaum abtauchen können. Also 50 Minuten mit Null Luft im Jacket nur über die Atmung tarriert. Der Atemregler war natürlich auch defekt, zog in 10 Meter Tiefe halb Wasser. OK, man hat ja schließlich zwei von der Sorte.
Dafür gab‘s an Bord nach dem Tauchgang für jeden ne Apfelsine, nein Danke. Und dann das Zugequatsche von der Fotoverkäuferin – als wäre sie die Erste, die Unterwasser Aufnahmen machen könnte. Drei kurze prägnante Sätze, dann war Ruhe – ich musste wenigstens nicht mein iPhone bemühen.
Dafür habe ich dem niedeländischen Basisleiter dann aber noch mitgeteilt, dass Hohlland eh NIE Weltmeister wird und wir ihm die Twente-Ente wieder zurück übern Zaun werfen. Wie war das noch gleich ? Geschenkt !
Leicht angegarstet bin ich dann aber Abends noch in die Hauptstadt zur angesagtesten Beachbar. Wer nicht barfuß kommt ist overdressed. Bier zwei Euro – geht doch Mädels …