man hat sich also wirklich getroffen am Flughafen von Campo Grande. Da war aber Einer schon mächtig am Zettel ausfüllen am Mietwagenschalter. Wahrscheinlich kommt es nicht so häufig vor, dass kleine deutsche Wagen angemietet werden. Jedenfalls wurde bei der eidesstattlichen Übergabe zu Dritt großes Kino veranstaltet. Auf portugiesisch versteht sich. Verstanden haben wir derweil nur „Rauchen im Auto kostet 80 R$“ Na dann, Zigarette an und los – 3h high-road, 1h dirty road, Zwischenmahlzeit inklusive.
In Miranda noch kurz in den Supermarkt geschlappt und das Nötigste besorgt: Whiskey Marke Eigenanbau, Vodka – diesmal ohne Apfel, Bier und Zigaretten. Nein, wir haben keine Kundenkarte ! Auf der Hazienda angekommen – ein Traum. Allen Aktivitäten schnell noch einen Riegel vorgeschoben und Siesta mit cervejya Itaipava gefeiert. Abends wurde dann nur für uns gekocht, da wir die einzigen Gäste waren.
Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, Frühstück um sieben, Bootstour um acht. Ausreichend Biervorräte an Board ? Wirklich ? Lieber noch mal nachschauen, Don Capitano. Wir von the beautiful Iland Rügen trinken nämlich much Bier, kalt wie blöd. Obrigado, geht doch.
Irgendwie muss man uns gleich angesehen haben, dass wir jetzt nicht die absoluten Vogelliebhaber sind. Alibimäßig haben wir zwar jeder unser Aldi-Fernglas kurzzeitig gezückt und leicht gefachsimpelt – dann aber doch das Boot zur Partyzone erklärt. Wir müssen ja auch nicht jeden Vogel vorwärts und rückwärts mit Vornamen ansprechen. Andererseits, so ganz ohne Vögeln geht’s dann auch nicht.
Nach der Begutachtung der umherliegenden Nachbarn gab‘s anschließend einen kurzen Debattierclub „schwimmen, oder lieber nicht ?“. Es wurde die Entfernung zur Badestelle fachmännisch abgeschätzt und sich nach nahen Verwandten erkundigt.
Hilft ja alles nix – ist ja schließlich kein birthday in the kindergarten. Knapp 18 Grad Wohlfühl-Wassertemperatur. Ein Spaß von kurzer Dauer. Dafür wurde nix angebissen oder weggeknabbert.
Endlich feierlich die Ostseefohlen-Flagge aufgehängt. Ach, so kann man es wirklich aushalten. Sonne satt, Bier auch – leichter Wind. Genau so haben wir uns dat vorgestellt. Da hat sich mal die monatelange Planung bezahlt gemacht.
Nachmittags wurde uns noch unter dem Stichwort „Galopper des Jahres“ ein dreistündiger Ausritt hoch zu Ross aufgeschwatzt. Mittlerweile gesellte sich ein älteres schottisches Ehepaar zu uns aufs Gehöft. Die schauten anfangs auch etwas angestrengt, ging aber. Zumal sich die ganze Reiterei nicht als Hochgeschwindigkeits-Stunt erwies.
Nach mehrmaligen zelebriertem Winnetou-Gruß ging‘s zwar ohne Silberbüchse, dafür aber mit leichten Hinterteilschmerzen wieder ab nach Hause. Ich würde mal behaupten, dass wir bei unserem nächsten Ranch Besuch in New Mexiko Richtung Vieh Zusammentreiben schon mal den einen oder anderen Hinweis landen können. Lesson learned für die nächsten Tage: Eine Aktivität pro Arbeitstag ist völlig ausreichend.