in Porto Alegre ist gebucht – nicht zuletzt dank des Nichtangriffspakts im Rahmen des transatlantischen Bündnisses. Einer unserer verspäteten Ratenzahlungen für den Marshall Plan, ausgehandelt vom Terrier höchstpersönlich. Extra für derart knifflige Verhandlungssituationen von Klinsi schnell noch verpflichtet, huschte Berti quasi unter den Augen bzw. Beinen der FIFA-Offziellen zur deutschen Delegation: 2:2, so der bissfeste Plan. Wer glaubt, es gäbe keine Absprachen – der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten…
Fortaleza: U-Bahn fertig, aber natürlich nicht an den Spieltagen. Der ganze Strand vor unserem Hotel ein in Cerveija getränktes schwarz-rot-gelbes Tollhaus. Sagte uns doch die Historie: Vorsicht, zweites Spiel fast immer blöd. Man denke an die Niederlage gegen Serbien in Port Elisabeth, rote Karte und verschossener Elfmeter inklusive.
Was immer Jogi in der Kabine vor dem Spiel oder in der Halbzeit von sich gegeben hatte, es wurde schlicht überhört. Die Bose-Kopfhörer sollten nach dieser Erfahrung endgültig verboten werden. Geschlossen in lupenreiner Xhaka-Manier mit Hurra-Fähnchen in der Hand nach vorne sausen – naja, grade nochmal gutgegangen.
Die erste Halbzeit haben die deutschen Fans in einer Art Solidargemeinschaft mit den Spielern verpennt. Alle Aufmerksamkeit galt schon wieder den FIFA-Handlangern. Die Fahnen mussten weg, inklusive wilder Süden. „FIFA raus“ statt „Super- Deutschland ole“. Diesmal wurden übrigens nicht die Zigaretten, sondern die Kugelschreiber konfisziert. Ostseefohlen Fahne im Behindertenbereich gehisst – da hat die FIFA noch Hemmungen.
Nach dem Spiel dann doch noch die lang ersehnte Busfahrt Richtung Partyzone. Mittenmittendrin im Viehtransport, knüppeleng – nur die Münchner U-Bahn vom Stadion weg ist noch schlimmer. Anschließend wieder was gelernt: Die anhaltende Kampagne zum Schutz der Minderjährigen führt jetzt dazu, dass die Nutten immer erst ihren Perso auf den Tisch legen, bevor sie Platz nehmen. Zurück im nächsten Paradisien: Fernando de Noronha – Bericht folgt.