Nach weiteren knapp 5 LATAM – Flugstunden Ankunft in Santiago de Chile. Unser Gebot von 100 US$ auf ein Upgrade wurde kurz vor Toreschluss noch erhört und angenommen, damit war das Reisen natürlich noch ein wenig angenehmer.

Flughafenhotel (Holiday In) fußläufig mit großer Bar und auch überraschend gutem Essen – Lachs in Tiriaki Marinade. Da es früh morgens gleich Richtung Atacama (Zielflughafen Calama) weitergehen sollte, war die Übernachtung am Airport quasi alternativlos. Für zusätzliche Unternehmungen war eh keine Zeit.

Wahrscheinlich schwarz, weiß, grün bestellt – aber rot bekommen. Praktisches 4×4 Gefährt mit reichlich Spielerfahrung. So ging es gemächlich zu dem ca. 100km entfernten Örtchen San Pedro de Atakama. Auf einer Höhe von ca. 2.500m befinden wir uns in einer der trockensten und wohl einsamsten Landstriche der Erde.

Die beschauliche Oase im Adobe(fake) Style ist ein beliebtes Ziel für jährlich ca. 50.000 Wüsten-Touris. Dadurch gibt es fast ausnahmslos Bars, Restaurants und natürlich wieder Touranbieter. Santa Fe in Lego Größe könnte man vermuten. Aber sehr nett hier !

Das Hotel für drei Nächte zuzüglich Anden-Ferrari Parkplatz perfecto … mit kleinem Innenhof, Außenpool, Frühstückskantine, Wäscheservice und super nettem Personal. Reichlich Spirituosen Läden (Abuelo = 7€ für 1L !) und mini Else direkt vor der Tür.

Stadtbesichtigung zum Plaza Major (hier: Piaza de Armas): Getränke nur mit gleichzeitiger Nahrungsaufnahme – schlicht unpassend. Bei diesen Höhenmetern sollte man im Übrigen anfangs recht locker bleiben und bei Gehen nicht zusätzlich Reden. Dazu wenig Alkohol und keine übermäßigen Mahlzeiten.

Das hatte ich wohl alles genau umgekehrt verstanden und mir Nachts bei mächtig Kopfschmerzen die Seele aus dem Leib gekotzt. Gab dann Coca Tee, handelsübliche Drobbe und noch etwas IBU drauf … nächsten Tag war der Höhenkoller wieder weg – musste er auch, ging auf 4.500m weiter aufwärts.

Tags zuvor aber erst mal eine kleine Überlandfahrt an den großflächigen Salzsumpf, den Salar de Atacama. Hierbei handelt es sich quasi um ein riesiges Ausdünstungsbecken, wobei Wasser aus den Bergen kommt, wenn es nicht vorher abgezweigt wird nicht weiter abfließen kann und bei der enormen Hitze schnell verdunstet. Übrig bleibt eine harte, raue Salzkruste (NaCl), verunreinigt mit reichlich Wüstensand.

Zudem gibt es noch kleinere Wasserstellen, die wie kleine Biotope fungieren. Hier findet man wenigstens noch einige Flamingos und folglich auch kleine Salzwasserkrebse. Eintritt 10 US$ – für einheimische Rentner selbstredend nur 2 US$. iHola!

Anbei noch ein, zwei Ansichten

von Wüstenfüchsen und Flamingolingers.

Dann also nächsten Tag ab in die Berge. Abholzeit so gegen 5h morgens und ca. 1,5h Fahrtzeit im gut besuchten Minibus. Wir waren natürlich nicht die Einzigen … im Wüstensand wurden ganze Ralleys ausgetragen. Ziel Vulkan/Geisiere von El Tatio.

Da fährt man also deshalb auch so früh hin, weil es in den Morgenstunden schweinekalt (-10 Grad) ist und man dann die Rauchschwaden eindrucksvoller sieht. Der Krater liegt auf ca. 4.300 Metern, an seinem Fuße also das weltweit drittgrößte Geysierfeld (nach Yellowstone und irgendwas in Russland wohl).

Es sollte angeblich auch ein Badebecken geben, wo kaltes und warmes Wasser direkt zusammenfließt. Das blieb uns dann aber verborgen. Vor den heißen Quellen muss man sich auch wegen Verbrühungsgefahr (knapp 90 Grad Temperatur) in Acht nehmen – also nicht zu nah rangehen.

One Thought on “Die Atacama Wüste: vom Tiefen- zum Höhenrausch

  1. Jorge Pato Wellmann on Donnerstag, 1. Dezember 2022 at 15:33 said:

    Gut gemacht und geschildert für ein Chilene, die 5mal hier gewesen war.

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